Caritas - Armutswochen 2024

Vom 17. Oktober bis 17. November gehen die Caritas – Armutswochen 2024. Dieses Jahr stehen sie unter dem Motto „Frieden beginnt beim Zuhören – Politische Beteiligung armutserfahrener Menschen“

Politische Beteiligung aller sozialen Gruppen in Deutschland ist ein wichtiges Ziel, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und unsere Demokratie zu festigen. Die Demokratie ist dann gefährdet, wenn Menschen das Gefühl haben, sie werden mit ihren Sorgen und Problemen nicht mehr gehört und können sich nicht mehr beteiligen.

16,6 Prozent der Menschen in Deutschland im Jahr 2023 müssen als einkommensarm bezeichnet werden – ein erheblicher Teil der Gesellschaft.
In den Caritas-Armutswochen 2024 wurde gemeinsam mit armutserfahrenen Menschen die Frage nach der politischen Beteiligung armutserfahrener Menschen thematisiert.
 

Wer ist von Armut besonders betroffen?

In Deutschland im Jahr 2023 gelten 18,1 Prozent der Menschen ab 65 Jahren als einkommensarm. Der Anteil unter den Kindern und Jugendlichen liegt bei 20,7 Prozent. Am höchsten ist die Armutsquote bei jungen Erwachsenen (18 bis unter 25 Jahren) mit 25,0 Prozent.
Die Ergebnisse zeigen, dass jedes 5 Kind und auch jeder 4 junge Erwachsene von Armut betroffen ist.
Besonders auffällig ist, dass Mädchen und Frauen in jeder Altersgruppe häufiger betroffen sind. Gravierend ist die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern bei Frauen ab dem 65. Lebensjahr – 20,2 Prozent von ihnen gelten als einkommensarm.

Im Jahr 2023 sind 28,1 Prozent der alleinlebenden Menschen in Deutschland einkommensarm. Bei den Haushalten mit 2 Erwachsenen und drei oder mehr Kindern liegt die Armutsquote bei 30,1 Prozent. Am höchsten ist die Armutsquote unter den Alleinerziehenden mit 41,0 Prozent.
Die Ergebnisse zeigen, dass gerade Alleinerziehende und Haushalte mit mehreren Kindern und Jugendlichen deutlich öfters von Armut betroffen sind.

Zusammenfassend: Kinderarmut ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Bereits jetzt ist Altersarmut, gerade unter Frauen, ein Problem, was sich mit der demografischen Entwicklung weiter verschärfen wird.

Armutsbetroffene Menschen stehen Problemen in unterschiedlichen Lebensbereichen gegenüber. Sie erleben vielfache Einschränkungen beim Zugang zu Wohnraum, bei der Integration in den Arbeitsmarkt, dem Zugang zur Digitalisierung, der Gesundheitsversorgung, Chancengleichheit zur Bildung, etc.

Zitat: „Perspektiven und das Gefühl, etwas an ihrer Situation ändern zu können und dieser nicht hilflos ausgeliefert zu sein.“(Broschüre zum Internationalen Tag der Armut 2021)

Politische Beteiligung ist der Schlüssel zur Veränderung und Verbesserung der Lebenssituation – auch armutserfahrener Menschen.

Zitat: „Zur Unterstützung von Menschen in Armut wünschen wir uns Politiker auf allen Ebenen, die sich für Menschen in Armut und die Verbesserung deren Lebenssituation intensiv einsetzen.“(Broschüre zum Internationalen Tag der Armut 2021)

SKM Bundesverband e. V., SkF Gesamtverein e. V. und Deutschen Caritasverband e. V. trafen sich mit 40 armutserfahrenen Menschen und Mitarbeitenden aus den Verbänden zu einer Zukunftswerkstatt. Thema war die Frage nach der politischen Beteiligung armutserfahrener Menschen.

Gemeinsam benannte man die Hindernisse politischer Teilhabe armutserfahrener Menschen. Aus den Erkenntnissen wurden Ideen und Forderung erarbeitet, wie eine politische Beteiligung armutserfahrener Menschen gelingen kann und was es konkret braucht um politisch aktiv zu sein. Im Bericht über die Zukunftswerkstatt in Würzburg werden die Ergebnisse dargestellt: HIER►
Weitere Stimmen von Menschen mit Armutserfahrungen lassen sich auch in der Broschüre zum Internationalen Tag der Armut 2021 "Was brauchst Du für ein besseres Leben?" nachlesen: HIER►

Unsere Ansprechpartnerinnen

Gabriele Andresen
Dipl.-Sozialarbeiterin
Oststraße 35
49477 Ibbenbüren
Telefon: 0 54 51 - 96 86 - 39
E-Mail: andresen@skf-ibbenbueren.de

Stefanie Weßels
Sozialarbeiterin B.A.
Oststraße 35
49477 Ibbenbüren
Telefon: 05451 – 96 86 – 30
E-Mail: wessels@skf-ibbenbueren.de

Quelle
Statistisches Bundesamt

Fotos
Pixabay von wal_172619 (13.11.2024)