Brötchentütenaktion der Gleichstellungsbeauftragten zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen / Auch weiterführende Schulen sind dabei
Ibbenbüren/Tecklenburger Land/Kreis Steinfurt, 16. November 2023. Um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Problem der Gewalt an Mädchen und Frauen zu lenken, beteiligen sich die Gleichstellungsbeauftragten im Tecklenburger Land am Samstag, 25. November, an der kreisweiten Kampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Hierbei handelt es sich um eine Aktion, die in unkonventioneller, aber weit reichender Weise den gesellschaftlichen Missstand in den Mittelpunkt rückt: auf Brötchentüten. Namhafte Bäckereien im gesamten Kreis Steinfurt nehmen an dieser Aktion teil und unterstützen damit engagiert das Anliegen der Gleichstellungsbeauftragten.
Diese möchten mit der Kampagne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen nicht zuletzt auf eine konkrete Hilfe für Opfer aufmerksam machen: Um solchen von Gewalt betroffenen Mädchen und Frauen die Kontaktaufnahme zu erleichtern, die den Weg zu einer Einrichtung im Kreis Steinfurt zunächst scheuen, gibt es das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Dieses wurde vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben initiiert. Das Hilfetelefon ist ein Beratungsangebot in ganz Deutschland, das barrierefrei, kostenlos und vertraulich rund um die Uhr erreichbar ist – genau dann, wenn betroffene Mädchen und Frauen den Mut gefasst haben, sich jemandem anzuvertrauen.
Zahlreiche qualifizierte Beraterinnen geben unter der Telefonnummer 116 016 sowie über Chat und E-Mail auf der Website www.hilfetelefon.de Auskunft zu häuslicher und sexueller Gewalt ebenso wie zu Stalking, Mobbing oder Zwangsheirat. Sie unterstützen jedoch nicht nur von diesen Gewaltformen betroffene Mädchen und Frauen, sondern beraten darüber hinaus auf Wunsch auch Familienmitglieder, Freunde und Fachkräfte. Jederzeit können Dolmetscherinnen für viele Sprachen zugeschaltet werden.
Die Gleichstellungsbeauftragten im Tecklenburger Land möchten mit ihrer Teilnahme an der Tütenaktion dazu beitragen, dass möglichst viele Mädchen und Frauen von dem Beratungsangebot erfahren. Deshalb freuen sie sich, dass ab dem 25. November zahlreiche Brötchentüten mit dem Kampagnenslogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ sowie dem Hinweis auf das Hilfetelefon über die Ladentheke gereicht werden. Gerne, so der Gedanke dahinter, kann im Weiteren der Hinweis auf Hilfe von Hand zu Hand gehen. Er soll möglichst die Runde machen.
In Ibbenbüren ist die Teilnahme an der Tütenaktion ein großes Gemeinschaftsprojekt von zahlreichen Akteurinnen des Arbeitskreises Frauen, der aus Vertreterinnen von Stadtverwaltung, Politik, Seniorenbeirat, verschiedenen karitativen Einrichtungen sowie Jugend und Sport besteht. Zudem machen in diesem Jahr erstmalig die weiterführenden Schulen bei der Aktion mit. Entsprechend werden die Aktionstüten neben den teilnehmenden Bäckereien auch in den Pausenkiosken der weiterführenden Schulen über die Theke gehen.
Mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen rufen die Vereinten Nationen weltweit an jedem 25. November dazu auf, alle Formen der Diskriminierung und Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen zu bekämpfen. Dieser Tag wurde dazu 1999 offiziell von den UN zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Mädchen und Frauen ausgerufen. Den Anstoß dafür gab der Fall der drei Schwestern Maria Teresa, Minerva und Patria Mirabal. Diese waren Mitglieder der linksgerichteten Movimiento Revolucionario 14 de Junio (Revolutionäre Bewegung 14. Juni) in der Dominikanischen Republik. Sie wurden 1960 von Militärangehörigen des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und ermordet. Der 25. November jenes Jahres ist der offizielle Todestag der drei Schwestern.
Foto: Stadt Ibbenbüren / André Elshoff